Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland im ersten Halbjahr um fast 15 Prozent. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist ansteigend.

Insgesamt meldeten im ersten Halbjahr 2009 über 16.000 Unternehmen Insolvenz an. Dies ist ein Plus von rund 16 Prozent.

Die Zahl der Unternehmenspleiten werde weiter steigen, befürchtet der Insolvenzverwalterverband VID. Die leichte konjunkturelle Erholung in den vergangenen Monaten sei aller Wahrscheinlichkeit nicht von Dauer. Insbesondere Schlüsselbranchen wie Automobil- und Maschinenbau, aber auch die Möbelindustrie hätten noch eine weite Wegstrecke zurück zur Normalität zu bewältigen.

Der VID sieht mit Sorge, dass zuletzt eine Vielzahl „eigentlich gesunder Unternehmen“ hätten Insolvenz anmelden müssen. Diese verfügten zwar über eine starke Eigenmittelausstattung und hielten deshalb in der Krise länger durch als andere. „Viele Unternehmen bleiben noch kurz vor Ende der Durststrecke liegen“, sagte VID-Chef Beck. „Sie haben keine Reserven mehr, um ans rettende Ufer zu gelangen.“ Die sehr zurückhaltende Kreditvergabepraxis der Banken verschärfe das Problem.

Ein leichter Anstieg ist auch bei den Verbraucherinsolvenzen zu beobachten. Im ersten Halbjahr 2009 sank jedoch die Zahl derjenigen, die von ihren privaten Schulden erdrückt wurden. Von Januar bis Juni gingen in Deutschland rund 48.000 Menschen in die Privatinsolvenz. Dies sind 2,6 Prozent weniger als im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Fachleute rechnen hier in den kommenden Monaten mit einer abermaligen Zunahme. Sie weisen darauf hin, dass in der Spätphase der gegenwärtigen Wirtschaftskrise viele Kündigungen zu befürschten sind, die wegen der verlängerten Kurzarbeiterregelung von zahlreichen Firmen bislang noch nicht ausgesprochen wurden.

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht Philip Christmann
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