(25.9.2021) Unbekannte verschicken derzeit eine neue Welle von Emails an Kollegen. Ihr Ziel ist es, den Anwalt in ein vermeintlich sehr lukratives Mandat hinein zu locken. Der angebliche Schuldner zahlt dann (etwas überraschender Weise) den vom deutschen Anwalt eingeforderten Betrag zeitnah mittels eines Schecks. Anwälte sollten in jedem Fall diese Mandate nicht annehmen, denn dies ist ein Betrugsversuch.
Am 22.9. erreichte mich folgende Email, angeblich von einer Frau Michalska aus Irland:
Dear Counsel,
I am in need of your legal assistance regarding a breach of loan agreement I provided to a friend of mine in the amount of $750,000. He needed this loan to complete an ongoing project he was handling in January 2017. He now resides in your jurisdiction and the loan was for 24 months with interest accrued at the rate of 8.5%. The capital and interest were supposed to be paid in January 2019 but he has only paid $50,000.
Please let me know if this falls within the scope of your practice so that I can provide you with the loan documents and any further information
you need to know.
A referral will be appreciated if this happens not to be your area of practice.
Thanks,
Mrs Magdalena Michalska
Mail:
Phone(Ireland): +353899582574 (Mon - Fri)(WhatsApp)
Phone(UK) +447520645539
Phone(USA)+1 408 638 9708
Telegram: +1 (405) 474-8366
Address(USA): 12665 McCoys Fork Road, Walton, KY 41094
Address(UK) 12 Burford Grove, Sale M33 4EP, UK
Wer auf diese Email eingeht, das Mandat übernimmt und den vermeintlichen Schuldner zur Zahlung des hohen Forderungsbetrages auffordert, erhält von dem angeblich reuigen Schuldner alsbald einen Scheck übersendet (Forderung plus Anwaltsgebühren). Diesen Scheck wird die Bank des Anwalts auch ohne weiteres dessen Konto gutschrieben. Der Anwalt wird dann, wie vereinbart, die Forderung von EUR 700.000 an den vermeintlichen Mandanten auskehren und sich über die leicht verdienten Gebühren freuen. Ist das Geld ausgekehrt und auf dem fremden Konto im Ausland eingegangen, läßt der Scheckaussteller den Scheck platzen. Der Anwalt bleibt auf einem existenbedrohenden Schaden von EUR 700.000 sitzen. Ob die Haftpflichtversicherung des Anwaltes diese Schäden erfasst, ist mehr als fraglich.
Liebe Kollegen, bitte keine solchen Mandate annehmen! Die Mandatsanfragen sind ein Betrugsversuch! Bei offensichtlichen Betrugsversuchen ist die berufsrechtliche Pflicht des Anwaltes, Mandatsanfragen zeitnah zu beantworten, selbstverständlich aufgehoben, weil hinter der Anfrage keine Rechtssuchender steht, sondern ein Krimineller. Sie können diese Emails daher bedenkenlos löschen.